Fahrrad-Mikroabenteuer mit Kindern

Mikroabenteuer Fahrrad Kind Lastenrad

1. Fürs kleine Budget: Vieles ist im letzten Jahr teurer geworden. Bei einigen Familien stößt das kleine Budget auf den großen Urlaubswunsch. Ein Fahrrad-Mikroabenteuer ist eine sehr preisgünstige Auszeit. Spritkosten? Ticketpreise? Beides auf Null. Am Campingplatz ist die Gebühr fürs Rad ebenfalls niedriger als fürs Auto. Und es genügt ein Wochenende, um in den Urlaubsmodus abzutauchen.

2. Echte Verbindung statt Wlan: Das Fahrrad verbindet. Es bringt dich zu dir. Es bringt dich wohin. Es bringt euch zusammen (wohin). Es bringt die Kinder zu sich. Bonuszuckerl: Radfahren begünstigt Begegnungen, mit denen ihr nie gerechnet habt. Echte Verbindung im Wald – fernab der Wlan-Tanne!

3. Feine Antennen statt Autopilot: Eltern wie Kinder bewegen sich in einer eng getakteten Welt: Arbeit, Kita/Schule, Spielplatz… Zeit ist knapp. Alle laufen im Autopiloten. Die Antennen sind eingefahren, um nicht noch mehr Input zu erhalten. Im Kontrast dazu lädt ein Fahrrad-Mikroabenteuer unsere Sinne ein, wieder auf „Empfangen“ zu stellen. Der Beat des Alltags verlangsamt sich. Vielleicht ist uns und den Kindern am Anfang der Fahrt ein bisschen fad. Vielleicht überfordert uns auch die Strukturlosigkeit von außen. Und plötzlich beginnen wir, wieder gemeinsam kleine Dinge am Wegesrand zu entdecken. Es ist angenehm, sich in den eigenen Familien-Rhythmus hinein fallen zu lassen. Nicht die Uhr gibt den Takt vor, sondern der Puls von Rückzug und Exploration, Sonne und Regen, Rückenwind und Gegenwind…

Sandwege in Brandenburg: Die größte Buddelkiste weit und breit.
Pausenkracher: Knallerbsen pflücken und am Radweg krachen lassen.
Entdecken: Beim Hofladen halten und sich so richtig Zeit nehmen.

4. Selbstwert und Selbständigkeit: Ihr legt die Strecken im Alltag für üblich mit dem Auto oder der Bahn zurück? Oder ihr nehmt die Kinder ausnahmslos im Lastenrad mit? Dann ist das Selber-fahren beim Fahrrad-Mikroabenteuer der Turbo-Booster für den Selbstwert und Selbständigkeit! Radeln die Kinder selbst, erleben sie wie machbar kurze wie lange Wege aus eigener Kraft sind.

5. Lust am Radeln: Radeln im Alltag kann für Familien frustrierend sein. Die desaströse Verkehrsinfrastruktur in Kombination mit dem nicht Einhalten der StVO stärkerer Verkehrsteilnehmer:innen macht das Radeln sehr fordernd. Beim Fahrrad-Mikroabenteuer auf autofreien Wegen atmet ihr als Familie auf. Ihr erlebt, wie langsam, leise und lustig Radfahren sein kann. Diese Radellust nehmt ihr garantiert mit nach Hause und mit auf die nächste Kidical Mass-Kinderfahrrad-Demo.

6. Gesundheit: Radfahren stärkt das Immun- und Herz-Kreislauf-System. Es verbessert das Bewegungsgefühl (Motorik) und unser seelisches Wohlbefinden. Der Effekt: Weniger Infekte und kleineres Risiko für „Wohlstandskrankheiten“ wie Diabetes, Übergewicht und Depression. Kurzum: Mit jeder Radfahrt tust du dir und deinem Kind etwas Gutes!

7. Radeln als Übung: Sicheres und souveränes Radfahren braucht viel Übung. Radfahren ist eine Praxis, in der Kopf und Körper in Einklang kommen. Damit das harmonisch abläuft, sind Kopf, Sinne und Bewegungsapparat zu schulen. Beim spielerischen Radeln im Urlaub ist viel Zeit und Raum dafür. Das macht Kinder fahrradfit für den Alltag!

8. Jetzt ist der Moment: Die letzten Jahre haben uns vor Augen geführt, dass 48-Stunden-Prognosen wenig glaubwürdig sind. Wenn du schon immer mal eine Auszeit mit deinen Kindern auf dem Rad verbringen wolltest, schieb’ es nicht mehr auf. Schnapp’ dir deine Lieben! Ab auf’s Rad. Du brauchst nicht viel zu planen. Auch die Jahreszeit ist egal. Jetzt ist der Moment!

9. Ein Lastenrad ausprobieren: Auszeiten sind gute Gelegenheiten etwas Neues auszuprobieren. Im Alltag seid ihr mit Rad und Kindersitz oder Anhänger unterwegs? Dann leiht euch beim nächsten Mikroabenteuer ein Lastenrad vom lokalen Lastenrad-Sharing. Cargobikes sind kommunikative Familienfahrzeuge – probiert es aus!

10. Perspektivenwechsel: Startet das Abenteuer direkt vor eurer Haustür und entdeckt eure Nachbarschaft neu: ein unbekanntes Restaurant ausprobieren; das Zelt auf dem Camping-Platz vor der Stadt aufschlagen (ja der, an dem ihr so oft vorbei düst); liebenswerte Orte nebenan entdecken. Mit größeren Kindern könnt ihr eine Schatzkarte mit nahen Fernweh-Orten anlegen. Und die besucht ihr ab sofort öfters gemeinsam. Denn: Nach dem Mikroabenteuer ist vor dem Mikroabenteuer. Hurra!


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Alle Beitragsbilder © Karen Rike Greiderer